Ausgestattet mit einem sehr gut ausgearbeiteten Hygienekonzept, trauten sich die F Junioren als erstes Fußballteam der Abteilung an ein Training unter „Corona Bedingungen“. Am 20.05.2020 herrschte endlich wieder Leben auf dem künstlichen Grün im „Sportpark im Moor“. Dadurch schufen Trainer und Spieler der U9 die Basis für alle anderen Teams und den weiteren Trainingsbetrieb in der Abteilung Fußball des TSV Ochenbruck.

Vorbereitung ist alles – Hygienekonzept als wichtige Grundlage:

Bevor die Truppe um die Coaches Andre Garthe, Marcel Graf und Sebastian Meier die erste Einheit durchführen konnte, galt es seitens des Vereins die nötige Grundlage dafür zu bereiten. Hierbei orientierten sich die Schöpfer des Hygienekonzepts, Rudi Dietrich und Roland Fiedler, an den Empfehlungen der Behörden und des Bayerischen Fußballverbands (BFV). Den Machern war es vor allem wichtig, die allgemeinen Vorgaben auf die Örtlichkeit „Sportpark im Moor“ anzupassen und zu optimieren. Nachdem das Konzept für die gesamte Abteilung Fußball der Ochis stand, sorgte Jugendleiterin Michaela Zwack noch für den Feinschliff aus Sicht der Kleinfeldjugend. Eine Wartezone für Eltern ist beispielsweise eine Anforderung, die speziell die Kleinfeldteams betrifft. Bepackt mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, gingen die Verantwortlichen des TSV Ochenbruck in den finalen Austausch mit der Gemeinde Schwarzenbruck. Bevor es auf dem Kunstrasen im „Moor“ wieder losgehen konnte, brauchte man zuerst die offizielle Freigabe für die Nutzung des Sportplatzes. Das Hygienekonzept überzeugte die Gemeindevertreter, so dass die Freigabe nur noch reine Formsache war. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Gemeinde Schwarzenbruck für das entgegengebrachte Vertrauen in das Hygienekonzept und die Verantwortlichen des TSV Ochenbruck.

Vertrauen als Schlüssel – Konzeptverantwortliche, Coaches, Kinder und Eltern als Kollektiv:

Mit dem Hygienekonzept in der Hand, machten sich die Coaches der F Junioren an die Arbeit. Um die Vorbereitung auf den 20.05.2020 überhaupt intensivieren zu können, musste man erst mal in Erfahrung bringen, wie viele Kinder bzw. Eltern in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt Interesse an einem Training hatten. Die Resonanz auf die durchgeführte Abfrage war überwältigend. Durch die Bank gab es seitens der Eltern grünes Licht für die Teilnahme ihrer Kinder. Man konnte in den Rückmeldungen der Eltern förmlich spüren, wie groß die Sehnsucht der Kinder nach ihren Mannschaftskollegen und ihren Coaches während der langen Pause gewesen sein muss. In Summe ein toller Vertrauensvorschuss der Eltern und auch eine Bestätigung für die Arbeit, die vor der Corona-Pandemie von den Übungsleitern geleistet wurde. Der gesamte Aufwind der „Ochi-Jugend“ blieb über die lange Corona-Zwangspause aufrecht. Ein toller Zusammenhalt, der da in den letzten Monaten entstanden ist. Nun war es also an den Coaches, die Inhalte des Hygienekonzepts für sich selber zu verinnerlichen. Die Eltern der F Junioren erhielten von der Fußballabteilung (mit Jugendleiterin) das komplette Hygienekonzept als PDF-Datei zur Selbstlektüre. Den Coaches war es noch ein besonderes Anliegen, die wichtigsten Eckpunkte aus dem Konzept für Spieler und Eltern herauszuarbeiten. Zu diesem Zweck erstellte Andre Garthe ein Erklärvideo, in dem er jene Eckpunkte mittels Zeichnung und präzisen Erläuterungen veranschaulichte. Bestätigung und Anerkennung für die vorbereitenden Maßnahmen erhielten Konzeptverantwortliche und Coaches seitens der Eltern prompt. Aussagen wie „Vielen Dank, ihr seid echt spitze!“ oder „Vielen Dank für eure Mühen, Wahnsinn an was ihr alles denken müsst!“ taten im Vorfeld richtig gut. Nur ein intaktes Kollektiv kann so eine Herausforderung im Sinne der Kinder stemmen.

Hygienekonzept und Trainingsbetrieb – Auszüge:

Training in Kleingruppen (maximal vier Spieler und ein Coach) in einem speziell zugeteilten Viertel des Sportplatzes, Hygienestation mit Desinfektionsmöglichkeiten für jedes dieser Viertel, zeitversetzter Trainingsbeginn der jeweiligen Kleingruppen, Einlaufmarkierungen zur Wahrung der Abstandsregelungen, getrennte Ein- und Ausgänge zum bzw. vom Sportplatz, Desinfektionspflicht der Trainingsutensilien, kontaktlose Übungen (keine Zweikämpfe, kein Abschlussspiel), usw. Nicht nur die Konzeptverantwortlichen, sondern auch die Coaches hatten sich unter Anbetracht dieser Vorgaben im Vorfeld gefragt, wie die erste Einheit bei den Kindern wohl ankommen wird. Die erfahrenen Übungsleiter der F Junioren, verstärkt durch Pamela Garthe von den G Junioren (U7), liesen sich passende Alternativen zu Zweikampf und Abschlussspiel einfallen. Gerade das Thema Abschlussspiel muss man an der Stelle hervorheben, da es doch ein geliebtes Ritual bei den Kindern ist. Der Schwerpunkt der ersten „Corona-Einheit“ wurde somit auf Ballführung, Passübungen, Torschuss und Koordination gelegt.

Training unter „Corona Bedingungen“ mehr als nur ein Experiment – Fazit:

Anfangs noch als Experiment verstanden, konnte man nach einer durchweg reibungslosen „Corona-Einheit“ schlussendlich nur von einem vollen Erfolg sprechen. Diesen Erfolg können sich einige direkt oder indirekt handelnde Personen auf die Fahne schreiben, ein ganz besonderer Dank gilt aber den Kindern und deren Eltern. Es war beeindruckend zu erleben, wie gut die Kinder von ihren Eltern auf die Rahmenbedingungen zur Durchführung der Einheit eingestellt wurden. Ein großes Dankeschön an alle Eltern für diese wichtige Vorarbeit und für die Disziplin als „Zaungast“ während der Einheit. Die Kinder selber gingen sensationell mit der ungewohnten Trainingssituation um. Mit einer ansteckenden Leichtigkeit, geprägt von viel Disziplin, haben die Kinder während der gesamten Einheit den Spaß am Spiel in den Vordergrund gerückt und die angebotenen Übungen der Coaches überragend umgesetzt. Ein angenehmer Nebeneffekt war (trotz vermeintlicher Einschränkungen), dass man sich als Übungsleiter noch individueller mit den Kindern beschäftigen konnte. Weiterhin konnte man noch intensiver und nachhaltiger an der Disziplin arbeiten. Unter dem Strich betrachtet ein voller Erfolg und der erhoffte Grundstein für den weiteren Trainingsbetrieb in der Abteilung Fußball des TSV Ochenbruck.

Mut zahlt sich aus – Lerneffekt nachhaltig nutzen:

Trotz der Empfehlung des Bayerischen Fußballverbands (BFV), dass Kinder der U11 und jünger vor Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs erste Erfahrungen im Umgang mit den Hygiene- und Abstandsregeln in der Schule oder im Kindergarten machen sollen (also nach den Pfingstferien), hat man sich beim TSV Ochenbruck für eine frühere Aufnahme des Trainingsbetriebs entschieden. Ein Schritt der gut vorbereitet und wohl überlegt war. Der Erfolg der ersten „Corona-Einheit“ am 20.05.2020 und der darauffolgenden Einheiten gibt den Verantwortlichen des TSV Ochenbruck recht. Der Verein, die Abteilung Fußball und die Coaches haben es verstanden, aus der Not eine Tugend zu machen. Die Lerneffekte die sich durch die „Corona-Einheiten“ ergeben haben, können hervorragend für die weitere Arbeit im Bereich Kleinfeldjugend Fußball genutzt werden. Ganz nebenbei hat man als Fußballverein noch Vorarbeit für Schule und Kindergarten geleistet, denn Hygiene- und Abstandsregeln haben die Spieler der U9 bereits verinnerlicht. Sollte es Interesse an den gemachten Erfahrungen geben, kann man sich jederzeit an die Fußballabteilung wenden. WIR können „Corona-Training“, stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

(Bericht: Martin Fiegl)