Ochenbrucker Leichtathletin landet trotz Hitze und Verletzung unter den besten acht Siebenkämpferinnen Bayerns

Garmisch. Als sich die Mittelfränkische Siebenkampfmeisterin Regina Probst am Samstagmorgen auf den Weg nach Garmisch, dem diesjährigen Austragungsort der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften, machte, befürchtete sie ernsthaft, den zweitägigen Wettkampf aufgrund einer schmerzhaften Sehnenverletzung im rechten Fuß nicht durchstehen zu können. Obwohl es ihr kaum möglich war, ihr Sprungbein zu belasten, trotze sie den starken Schmerzen und der großen Hitze, erzielte drei persönliche Bestleistungen und erreichte ihr selbst ausgegebenes Ziel, die 4000-Punkte-Marke zu knacken.
Auf dem malerisch in das Zugspitzpanorama eingebetteten Sportplatz der LAG Garmisch-Patenkirchen galt es für die TSV-Athletin, sich einer ungewöhnlich starken Konkurrenz der U23-Juniorinnen zu stellen und binnen 22 Stunden sieben anspruchsvolle Disziplinen zu absolvieren.
Den Auftakt machte der 100-Meter-Hürdensprint. Diese Disziplin ist bei vielen Athleten gefürchtet, da bereits ein kleiner Fehler das Ende aller Wettkampfhoffnungen bedeuten kann. Regina zeigte sich unbeeindruckt und startete mit 16,49 Sekunden sehr gut in den Wettkampf. Beim anschließenden Hochspringen machte sich der verletzte Fuß deutlich bemerkbar. Die Feuchterin biss aber tapfer die Zähne zusammen, absolvierte insgesamt zehn Wettkampfsprünge und floppte letztlich über 1,45 Meter. Im Kugelstoßen verbesserte sie dann ihren persönlichen Rekord mit der 4-Kilo-Kugel auf 8,27 Meter. Zum Abschluss des ersten Wettkampftages brachte die gute Sprinterin ein beherztes 200-Meter-Rennen auf die Bahn und erreichte das Ziel in starken 27,22 Sekunden (persönliche Bestleistung). Obwohl die Juniorinnen am Samstagabend die letzten waren, die den Sportplatz verlassen hatten, mussten sie am Sonntagmorgen als erste wieder antreten. Der Weitsprung stand auf dem Programm. Jeder Anwesende konnte mit ansehen, wie sehr sich Regina in ihrer Paradedisziplin quälen musste, um einigermaßen kraftvoll abzuspringen. Ihr weitester Versuch wurde mit 5,04 Metern gemessen. Auch im Speerwerfen lief es nicht ganz rund. Ihr einzig gültiger Wurf landete bei 30,49 Meter. Abschließend musste noch der 800-Meter-Lauf in der größtmöglichen Mittagshitze auf einer glühenden Tartanbahn überstanden werden. Unter den Anfeuerungen ihres Trainers, nahm Regina ihr großes Kämpferherz noch einmal in beide Hände und sprintete in einem furiosen 200-Meter-Schlussspurt vorbei an der Gesamtsiegerin zu einer tollen persönlichen Bestleistung von 2:33,63 Minuten.
Am Ende der Veranstaltung wurde die Erzieherin für insgesamt 4036 Punkte und den siebten Gesamtrang geehrt. Das anschließende Bad in der Loisach  hatte sie sich redliche verdient. Ein Mittagessen auf der Alpspitze bildete schließlich den angemessenen Abschluss für dieses erfolgreiche Wochenende.